Das Schloss ist zu Beginn der Saison sehr erfolgreich. von Guido Tartarotti facebookMessengerwhatsapptwittermailpocket Das Burgtheater an der Akademie eröffnete seine neue Spielzeit mit großem Publikumserfolg: Bei der Uraufführung von Arthur Schnitzlers vielgespieltem modernen Klassiker „Das weite Land“ gab es viel Jubel und viel Bravo für die Schauspieler und Regisseure. Barbara Frey verdichtet Schnitzlers Tragikomödie auf knapp zweieinhalb Stunden, der scheinbar gemütliche Ton des Gesprächs verschwindet, nur die wichtigsten Sätze bleiben übrig, die dadurch eine enorme Schärfe gewinnen. Auf einer schwarzen Bühne (Martin Zehetgruber) erleben wir ein düsteres Kammerspiel, dessen Perforationen geradezu perfekt zünden könnten. Die Seele ist hier weniger weit als ein schmales Land: Die Figuren sind dunkle, fast durchsichtige Gespenster, die nur spielen wollen, sich dabei gegenseitig vernichten und halb bewusst auf den Ersten Weltkrieg taumeln. Publikumsliebling Michael Maertens verzichtet auf seinen typischen Sington und agiert als Hofjockey als leichenhafter sentimentaler Kapitalist auf einer selbstzerstörerischen Reise. Katharina Lorenz spielt bewegend seine Frau Genie, eine heilige Sünderin am Rande des Schweigens. Der Rest des Sets hält das hohe Niveau.

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