Die Kampagne gegen Baerbock wurde vermutlich durch pro-russische Accounts motiviert
Stand: 02.09.2022| Lesezeit: 2 Minuten
Baerbock verspricht der Ukraine im Bedarfsfall jahrelange Unterstützung Annalena Baerbock hat der Ukraine bei Bedarf jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesagt. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht“, sagte der Außenminister der Bild. Die Kritik an einer Ukraine-Erklärung von Annalena Baerbock wurde Berichten zufolge von kremlnahen Konten initiiert und angeheizt. Darin verbreiteten russische Staatsakteure ein Video mit zusammengeschnittenen gekürzten Clips, um den Sinn zu verzerren. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist in die Kritik geraten, weil sie der Ukraine ihre Unterstützung zugesagt hat – unabhängig von der Meinung ihrer Wähler. Ein Video der in den sozialen Medien geteilten Erklärung wurde jedoch geschnitten. Das Auswärtige Amt sprach von Desinformationen, die über pro-russische Kanäle verbreitet würden. Recherchen des „Spiegel“ und des „Lagezentrums Desinformation“ bestätigen nun diese Hypothese. Hinter der Kampagne gegen Baerbock, die unter dem Hashtag #BaerbockReturn in den sozialen Netzwerken die Runde macht, stehen demnach russische Staatsakteure und kremlnahe Accounts. Hintergrund ist ein kurzes Video, das Baerbock am Mittwoch in Prag bei einer englischsprachigen Debatte zeigt. In dem Video sagt Baerbock, sie stehe “den Ukrainern zur Seite, solange sie es brauchen” – und wolle ihr Versprechen halten, “egal, was meine deutschen Wähler sagen”. Der kurze Auszug wurde zuerst von einem kremlnahen Account veröffentlicht – und er ist in einer Weise zusammengeschnitten, die den Sinn verzerrt. Zudem haben kremlnahe oder sogar auf russische Staatsakteure rückführbare Accounts die Kampagne in verkürzten Zitaten umrahmt und dann immer wieder angeheizt, damit sie in Deutschland ankommt. So verbreitete etwa AfD-Chefin Alice Weidel das Video. Lesen Sie auch „Was denken meine Wähler“ In Deutschland wurden die Ausschnitte und die Zusammenstellung des Videos oft mit dem Zusatz verwendet: “Er wird die Ukraine an erste Stelle setzen, egal was die deutschen Wähler denken.” Baerbock hat das nicht gesagt, das Wort “im Prinzip” kommt nicht einmal vor. Die gemeinnützige Organisation HateAid hat am Freitag damit begonnen, Anklage gegen diejenigen zu erheben, die die falschen Zitate verbreitet haben. „Wir hoffen auf eine konsequente Strafverfolgung hier, um diese Desinformationskampagne zu ahnden“, sagt Josephine Ballon, Leiterin der Rechtsabteilung von HateAid.