Großes Kino mit großer Kulisse
Von der großen Bühne verabschiedete sich die 23-fache Major-Siegerin jedoch nicht, ohne in ihrem 1014. und voraussichtlich letzten Einzelmatch auf Profiebene noch einmal alles zu geben. Tomljanovic und Williams boten über 3 Stunden vor einer Elektrobühne im Arthur Ashe Stadium tollen Sport, wobei die 11 Jahre jüngere Australierin am Ende etwas mehr Durchhaltevermögen hatte als ihre 40-jährige Kontrahentin. Williams musste sich noch dem entscheidenden Vorschlag unterwerfen. Beflügelt vom Gleichstand sicherte sich der US-Amerikaner gleich zu Beginn des 3. Durchgangs das Break. Allerdings sollte es das letzte Spiel sein, das der Lokalmatador gewinnen muss. Tomljanovic behielt trotz der ständig tobenden Fans immer einen kühlen Kopf, zeigte eine fehlerfreie Leistung und war am Ende ein würdiger und verdienter Sieger. Der Australier steht bei den US Open erstmals im Achtelfinale.
Verschleiß auf hohem Niveau
Tomljanovic hatte bereits in den ersten beiden Sätzen Comeback-Fähigkeiten gezeigt. In der 1. Runde servierte Williams zur Satzführung mit 5:3 auf, doch Tomljanovic schlug mit 4 Spielen in Folge zurück und gewann das Spiel mit 7:5. Noch länger dauerte die Aufholjagd der 29-Jährigen in der zweiten Runde, als sie mit 0:4 in Rückstand geriet, bevor Williams im Tiebreak stark wurde, den Satz egalisierte und das Stadion zum Kochen brachte. Ich glaube nicht, aber man weiß nie…
Verzicht auf Verzicht?
Während Williams unmittelbar nach Spielende noch gefasst war, flossen beim On-Court-Interview immer noch Tränen. Sie bedankte sich bei ihrer gesamten Entourage für die Unterstützung über die Jahre und zollte ihrem Bezwinger Respekt: „Ich habe alles versucht, aber Ajla hat einfach ein bisschen besser gespielt“, sagte Williams. Auf die Frage, ob sie ihre Entscheidung, aufzuhören, noch einmal überdenken würde, antwortete Williams: „Ich glaube nicht, aber man weiß nie …“