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Max Verstappen blickt nun optimistisch auf sein Heimrennen in Zandvoort Zoom
Die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton (4.) und George Russell (6.) mussten ihre letzte Runde in Q3 wegen einer gelben Flagge abbrechen. Verursacher war Verstappens Teamkollege Sergio Perez (5.).
Lando Norris (McLaren) wurde Siebter, wird aber wegen eines unsicheren Laufs in Q1 von der Rennleitung untersucht.
Mick Schumacher (Haas) wurde Achter, Sebastian Vettel (Aston Martin) 19.
Betreff: Live-Ticker-Ergebnis QualifyingF1: Kommentar zum Live-Stream QualifyingF1: Analyse ab 19 Uhr.
Wie knapp war die Pole-Entscheidung?
Extrem eng. Die Strecke in Zandvoort ist für offizielle Zeitfahren in 23 Mini-Sektoren unterteilt. Nach 22 der 23 Mini-Sektoren lag Leclerc noch vorne. Erst auf den letzten Metern überholte Verstappen den Ferrari dank exzellentem Speed durch die Kurve. Die genaue Analyse der alles entscheidenden Q3-Strecke zeigt: Verstappen verlor im ersten Sektor 0,074 Sekunden auf Leclerc. Teamchef Christian Horner sprach im ersten Boxenfunk von einem hervorragenden zweiten Sektor. Verstappen war dort nur 0,013 Sekunden schneller. Erst ganz hinten im dritten Sektor gelang ihm die entscheidende Zeit. “Es war knapp”, sagt Leclerc. „Am Anfang war ich sehr besorgt, weil Max auf den gebrauchten Reifen viel schneller war als wir. Aber in Q3 hat das Auto irgendwie besser zusammengepasst. Wir sind hier viel stärker als in Spa und unsere Rennpace ist gut. Wir sind nah dran an Red Bull. Wir brauchen einen guten Start und dann werden wir sehen.”
Hätte Mercedes ohne gelbe Flagge die Pole holen können?
In Sachen Toto Wolff war Hamilton ein absoluter Pole-Kandidat: „Bevor das Gelb kam, war er ein Zehntel schneller als Leclerc und Verstappen. Lewis hat um die Pole gespielt“, ist der Mercedes-Chef überzeugt. Die Branchenzahlen bestätigen dies überhaupt nicht. In der letzten Kurve kam Perez an die Reihe. so konnte Mercedes die ersten beiden Sektoren noch ungehindert anführen. Aber Hamilton war 0,023 Sekunden langsamer als die Bestzeit im ersten Sektor und 0,018 Sekunden im zweiten. „Sky“-Experte Nico Rosberg analysierte: „Ich glaube nicht, dass Lewis auf der Pole gestanden hätte. Er hätte im letzten Sektor Zeit verloren, weil Aerodynamik nicht die Stärke von Mercedes ist.“ Dennoch: Nach dem Fiasko in Spa dürfte Mercedes den Dünenkurs von Zandvoort von der zuletzt auf dem Hungaroring gezeigten Form wieder nahtlos gewinnen. „Es ist die mechanische und aerodynamische Balance des Autos, die den Punkt trifft“, sagte Wolff gegenüber Sky.
Hatte Schumacher eine realistische Chance auf Q3?
Bereits am Freitag hatte er Q3 als Ziel für das Qualifying angekündigt. Nach dem ersten Q2-Lauf lag er jedoch eine Sekunde hinter dem Cut. Die zweite Runde war deutlich besser und Schumacher verbesserte sich zunächst auf P9 – eine Position, die er bis zum Schluss halten sollte. So war es eigentlich in Q3. 2022 zum vierten Mal. Weil Lance Stroll (Aston Martin) wegen eines technischen Problems in Q3 nicht fahren konnte, war Schumacher vor seinem letzten Lauf immerhin Neunter. Und Yuki Tsunoda auf AlphaTauri (0,171 Sekunden Vorsprung) war noch in Schlagdistanz. Tatsächlich verbesserte sich Schumacher in seiner letzten Runde um einen Platz und wurde schließlich Achter. 1,114 Sekunden vor Tsunoda und nur 0,268 Sekunden hinter Norris. Schumacher lag in Q1 übrigens 0,578 Sekunden hinter Teamkollege Kevin Magnussen. Ein ganz wichtiges Erfolgserlebnis in einer Phase der Saison, die womöglich über die Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere entscheiden könnte. Im teaminternen Qualifikationsduell 2022 steht es nun nur noch 4:11 für Schumacher.
Warum musste Q2 eingestellt werden?
Denn die Fans zündeten eine Rauchmaschine an und warfen sie auf die Strecke. Die Organisatoren hatten im Vorfeld darum gebeten, solche Aktionen zu unterlassen. Dadurch musste das Qualifying für sechs Minuten unterbrochen werden. Alexander Albon (Williams) musste seinen gestarteten Lauf abbrechen. Er war zu diesem Zeitpunkt der einzige Fahrer auf der Strecke. Übrigens: Die Person, die die Rauchbombe geworfen hat, konnte im Q2 noch gefunden werden und wurde von Sicherheitspersonal von der Strecke eskortiert. Die Streckenposten nutzten die Situation sofort, um die Tauben, die sich in Kurve 7 eingenistet hatten, zu verjagen. Schon bei der Fahrerbesprechung am Freitagabend waren die Tauben ein großes Thema, weil sie immer an der gleichen Stelle sitzen, unbeeindruckt vom Lärm und Tempo der Formel 1 Autos.
Was war der Grund für Vettels vorzeitiges Ausscheiden in Q1?
Der Aston-Martin-Pilot hatte wirklich gehofft, wieder ein Q1 zu überstehen und dann eine gute Pace zu finden. Tatsächlich war er auf einer schnellen Runde, als er in Kurve 13 ausrutschte und die Anstrengung aufgeben musste. Er musste sich mit Platz 19 begnügen, 0,565 Sekunden hinter Guanyu Zhou (Alfa Romeo) auf Platz 15. Grund für das frühe Aus war Sand am linken Vorderrad, glaubt Vettel: „Ich bin am Kurveneingang auf allen vier Rädern etwas ausgerutscht. Dann bin ich natürlich zu weit gefahren und habe das Heck verloren. […] Das ist natürlich dumm.” „Ich war ein bisschen überrascht, dass ich oben nicht genug bekommen habe. Jetzt weiß ich natürlich warum, aber es ist ärgerlich. Denn die Runde hätte gut gereicht, um ins zweite Qualifying zu kommen“, ist er überzeugt. Neben Vettel erwischten in Q1 auch Valtteri Bottas (Alfa Romeo), Kevin Magnussen (Haas) und Daniel Ricciardo. Der McLaren-Fahrer erklärt: „Das war Pech. Die Runde war nicht toll, aber gut genug zum Überholen. Dann habe ich nur noch eine riesige Staubwolke gesehen und musste vom Gas gehen. Jemand hat vor mir einen Fehler gemacht.“ Die letzte Kurve fühlte sich an, als wünsche ich mir, ich wäre auf dem Eis. Das muss drei Zehntel gekostet haben.“ Nicholas Latifi (Williams) wurde 20. und Letzter.
Wann beginnt das Spiel am Sonntag?
Der Start des Großen Preises der Niederlande 2022 ist um 15 Uhr. Ortszeit in Zandvoort. Die Vorberichterstattung auf Sky mit Formel-1-Experten wie Ralf Schumacher beginnt um 13:30 Uhr (ADS: Jetzt Sky Abo sichern und nie wieder einen Grand Prix live und ohne Werbeunterbrechung verpassen!). Und für alle, denen das Live-Erlebnis allein nicht ausreicht, gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de um 20:15 Uhr noch die tolle Rennanalyse mit Moderator Kevin Scheuren und Chefredakteur Christian Nimmervoll (Hier klicken für die Seite auf Facebook “Formel 1 inside mit Christian Nimmervoll!”). Einen klaren Favoriten für das Spiel gibt es nicht. “ORF”-Experte Alexander Wurz sagt: “Der Start könnte ein Schlüsselmoment werden. Ich sehe keine großen Unterschiede in der Rennpace. Wir können nicht vorhersagen, was morgen passieren wird. Max ist der Favorit. Aber wir müssen uns strecken.” wenn er morgen gewinnt, will er”.