Tombstone-Vergleich: Fans kritisieren Denkmal für größte Schweizer Rockband aller Zeiten
Die Solothurner Rocker Krokus wurden diese Woche mit einem Denkmal geehrt. Doch nicht alle sind von dem riesigen Stein begeistert. 1/3 «In Rock we trust»: Die Stadt Solothurn ehrt die grösste Rockband der Schweiz mit einem Denkmal. Ueli FreyFacebook / KrokusFacebook / Krokus
Die Rockband Krokus ist von ihrer Heimatstadt Solothurn mit einer Trauerfeier geehrt worden. Nicht alle Fans können sich für das Denkmal erwärmen: Einige kritisieren, dass es wie ein Grabstein aussieht. Krokus-Gründer Chris von Rohr hingegen ist begeistert von dem kleinen Rock – und versichert, die Band sei gerade von den Toten auferstanden.
Mit 15 Millionen verkauften Tonträgern ist Krokus die erfolgreichste Schweizer Rockband aller Zeiten. Höchste Zeit also, den altgedienten Hardrockern ein Denkmal zu setzen! Was die Stadt Solothurn anlässlich des 45-jährigen Bandjubiläums 2019 bereits vorhatte, aufgrund der Pandemie aber zweimal verschieben musste, wurde Anfang dieser Woche nachgeholt: Der Ehrenstein mit der Aufschrift „In Rock we trust – von Solothurn in die Welt“ wurde in der beim Baseltor eingeweihten Chatierwiese platziert. Allerdings sorgt der kleine Felsen nicht bei allen Safranliebhabern für Begeisterungsstürme. Manche Leute denken an einen Grabstein, wenn sie ihn sehen. „Krokus verdient ein würdigeres Denkmal“, beklagt ein Facebook-Nutzer. Ein anderer kritisiert: „Schade, das hätte man schöner machen können.“ Andere hingegen meinen, ein “Grabstein” würde gut passen, da die Solothurner Rocker ohnehin bald in Rente gehen würden.
Kommunalmitarbeiter: „Bin sehr zufrieden“
Auch Hansjörg Boll erhielt die Rückmeldung, dass das Denkmal wie ein Grabstein aussehe. Boll trat am 1. September als Stadtschreiber von Solothurn in den Ruhestand und war für die Aktivitäten rund um das 2000-Jahr-Jubiläum der Stadt verantwortlich. Er ist auch Teil des Open Air OK vom 9. bis 11. September, wo Crocus unter anderem auftreten wird. Seine Meinung sei jedenfalls “nicht in Form eines Vorwurfs, sondern als persönliche Meinung” vorgetragen worden, sagt Boll. Alle Personen, die an der Enthüllung teilgenommen haben, haben sich sehr positiv geäußert. „Aber es ist klar, dass es wahrscheinlich keinen Artikel geben würde, der allen Zuschauern gefallen würde. Ich persönlich bin mit dem Design sehr zufrieden“, sagt Boll.
Crocs sind „lebendiger denn je“
Außerdem war es nie die Idee, „Crocus zu begraben“ – auch wenn die politische Entscheidung, die Band 2019 zu ehren, besagte, dass sich die Band aus dem Konzertleben verabschieden könnte. „Wir wollten einfach eine weltweit erfolgreiche Band ehren“, sagt Boll, der sein erstes Krokus-Konzert als Gymnasiast auf einem Festival erlebte und einzelne Bandmitglieder persönlich kennt. Krokus-Chef Chris von Rohr hat sich für den Stein entschieden. “Dann haben er und ich gemeinsam das Design der Schreibtafel und die Position besprochen und in Auftrag gegeben.” Entgegen mancher Fans hat die Band selbst an dem Stein nichts auszusetzen, im Gegenteil: „Wir lieben diesen Stein, er ist wie unsere Musik – aufrecht, authentisch und oft totgesagt, aber immer noch sehr lebendig“, sagt Krokus . Gründer und Bassist Chris von Tube in 20 Minuten. Es ist schön, zu Lebzeiten für seine Arbeit anerkannt zu werden. Und wer glaubt, das Krokodil werde bald beerdigt, ist todmüde: „Fakt ist: Mit unserer ‚In Rock We Trust‘-Tour sind wir von den Toten auferstanden und lebendiger denn je.“
Große Hits Anfang der 80er
Krokus wurde 1975 auf Initiative von Chris von Rohr gegründet. Das erste Album „Krokus“ erschien 1976. Ihre größten Hits feierte die Gruppe in der ersten Hälfte der 1980er und dann wieder ab 2003 mit einfachem, prägnantem Hardrock. Ihr Album „Metal Rendez-vous“ war ihr erster großer Meilenstein. Die Band gewann Gold- und Platinauszeichnungen in der Schweiz, den USA und Kanada und erhielt 1983 die Ehrenbürgerschaft von Memphis, Tennessee. Mit 20 Alben und 15 Millionen verkauften Tonträgern ist Krokus die erfolgreichste Schweizer Rockband aller Zeiten.
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