Auch der zweite Versuch scheiterte: Wenige Stunden vor dem geplanten Start stornierte die NASA erneut den unbemannten Testflug der Mission „Artemis I“. In der Vergangenheit war ein Kraftstoffleck festgestellt worden. Einen neuen Starttermin gibt es noch nicht.

Auch die US-Raumfahrtbehörde NASA brach ihren zweiten Versuch ab, eine unbemannte Mission zum Mond zu starten. Artemis-I-Regisseur Charlie Blackwell-Thompson sagte den Versuch ab, sagte ein Sprecher. Grund war ein Leck, das nicht geschlossen werden konnte. Stunden vor dem geplanten Start der Rakete wurde sie in einem Rohr entdeckt, über das etwa drei Millionen Liter Wasserstoff und flüssiger Sauerstoff in die Tanks gepumpt werden sollten.

‘Artemis-1’-Start wegen defekter Tanks erneut auf frühestens Ende September verschoben

Kerstin Klein, ARD Washington, Daily Matters 23:25, 4.9.2022

Das Team hatte mit dem Auftanken begonnen, als ein Überdruckalarm ertönte. Der Vorgang wurde unterbrochen und wieder aufgenommen. Minuten später trat jedoch Wasserstoff aus einem der Triebwerke der Rakete aus. Stundenlange Bemühungen, das Problem zu lösen, schlugen fehl.

Drei Stunden vor Beginn des Zeitfensters für den Start wurde dieser dann abgesagt. Die Wasserstofftanks seien zu diesem Zeitpunkt zu elf Prozent gefüllt gewesen, teilte die Nasa mit.

Montags Start bereits abgesagt

Der Start war in zwei Stunden ab 20:17 Uhr deutscher Zeit angesetzt. Nächste Woche soll es keinen neuen Versuch geben. Sie untersuchen derzeit, warum die Probleme aufgetreten sind und welche Reparaturen erforderlich sind, sagte NASA-Administrator Jim Free am späten Samstag. Ob im nächstmöglichen Zeitfenster (19. September bis 4. Oktober) oder im nächsten Off (17. Oktober bis 31. Oktober) ein neuer Startversuch unternommen wird, kann noch nicht gesagt werden.

Bereits am Montag hatten technische Schwierigkeiten den geplanten Start der Rakete ins All verhindert. Anfang der Woche unterbrachen ein defekter Sensor in einem Motor und ein Kraftstoffleck – woanders als jetzt – die Vorbereitungen für den Start. Die NASA hatte jedoch mitgeteilt, dass nun alle Probleme behoben seien.

Die Orion-Raumkapsel soll mit der Schwerlastrakete Space Launch System vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral starten, dann den Mond umkreisen und etwa 40 Tage später wieder im Pazifik landen. Der Testflug „Artemis I“ dient auch dazu, mit der Mission „Artemis II“ in einigen Jahren wieder Menschen zum Mond schicken zu können. Verläuft das Projekt erfolgreich, sollen 2024 erstmals wieder Astronauten auf der Nachfolgemission „Artemis II“ den Mond umrunden. Frühestens 2025 sollen dort wieder Menschen mit „Artemis III“ landen.