Preisexplosion! Das erste Schweizer Unternehmen beantragt Kurzarbeit Stahl Gerlafingen gibt im Oktober so viel für Energie aus wie in einem Jahr. Das Unternehmen beantragt nun Kurzarbeit. 1/4 Stahl Gerlafingen meldet Kurzarbeit für Oktober bis Dezember wegen gestiegener Energiekosten. Die Energiekrise hat die Schweiz endgültig erreicht. Nun beantragt der erste Großkonzern inflationsbedingt Kurzarbeit. Gemäss «NZZ am Sonntag» hat das Unternehmen nun proaktiv Kurzarbeit für die Monate Oktober bis Dezember gebucht. Dem wurde nach eigenen Angaben zugestimmt. Ob die Arbeiter tatsächlich nach Hause geschickt werden, ist allerdings noch nicht klar. “Hohe Energiepreise bedrohen unsere Existenz”, sagte Firmenchef Alain Creteur der Zeitung.

Die Energiekosten sind im Oktober so hoch wie sonst das ganze Jahr über

Es schließt auch nicht aus, dass das Unternehmen die Produktion in den kommenden Monaten einstellen muss. Gemäss der Zeitung ist Stahl Gerlafingen im Kanton Solothurn einer der grössten Energieverbraucher der Schweiz. Die Schweizer Stahlindustrie benötigt jährlich so viel Strom wie 70’000 Haushalte. Daher hat die Energiekrise enorme Auswirkungen auf das Unternehmen. Aufgrund der Preiserhöhung rechnet das Unternehmen für Oktober mit Kosten von rund 45 Millionen Franken. Das ist mehr als sonst in einem Jahr.

Bauunternehmen könnten im Ausland nach Alternativen suchen

Zudem befürchtet man, dass die Baufirmen, die den Stahl kaufen, nach Alternativen ausserhalb der Schweiz suchen werden. Der Chef von Creteur befürchtet, dass Bauunternehmen billigeren Stahl aus Italien, Spanien oder Frankreich importieren. Dort werden die Stahlunternehmen vom Staat unterstützt. (EU)