Auf dem Brocken brennen 62 Hektar Wald. Der Kreiskommandant der Region Harz erklärte den Katastrophenfall. Italien schickte zwei Löschflugzeuge. Die Flugzeuge sind heute Nachmittag in Rom gestartet. Das teilte der italienische Zivilschutz mit. Löschflugzeuge können mehr als 6.000 Liter Wasser aufnehmen und abwerfen. Sie wurden im Rahmen des europäischen Hilfsprojekts „RescEU-IT“ über die zentrale Koordinierungsstelle in Brüssel angefordert. Derzeit sind fünf Löschhubschrauber und mehr als 300 Einsatzkräfte im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Die Polizei sichert das für Besucher gesperrte Areal rund um den Brocken ab. Die zu Wernigerode gehörende Stadt Schierke sei weiterhin nicht in Gefahr, hieß es. AUDIO: Harzer Waldbrand außer Kontrolle: 60 Hektar brennen (1 Minute)
Brocken geräumt – Berg ist nicht mehr anfahrbar
Das Feuer wurde am Samstagnachmittag gegen 14.30 Uhr in der Nähe des Aussichtspunkts Goethebahnhof entdeckt. Der Goetheweg zum Brocken ist einer der meistbefahrenen Wanderwege im Nationalpark Harz. Wegen dichtem Rauch räumten die Behörden den höchsten Berg des Harzes, der in Sachsen-Anhalt liegt und direkt an Niedersachsen grenzt. Touristen fuhren unter anderem mit der Brockenbahn ins Tal. Die Harzer Schmalspurbahnen verkehren derzeit nicht auf dem 1.141 Meter hohen Berg. Wie die Bahngesellschaft auf ihrer Website mitteilte, besteht zwischen Wernigerode und Drei Annen Hohne ein eingeschränkter Zugverkehr.
NINA App Hinweis: Brocken und Umgebung meiden
Die Leitstelle im Harz verschickte Gefahrenhinweise über die Warn-App NINA. Demnach sei die Sicht auf das Areal durch Rauch verstellt, die Menschen sollten zudem Fenster und Türen geschlossen halten, die Klimaanlage ausschalten und – sofern sie sich draußen aufhielten – Mund und Nase mit einem Tuch oder einer Maske bedecken.
Schwerer Waldbrand bereits Mitte August
Bereits Mitte August hatte ein Waldbrand am Fuße des Brockens bei Schierke mehrere Tage gewütet. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung wurden 3,6 Hektar Tannenwald zerstört. Weitere Informationen Eine Karte zeigt, wo in Norddeutschland die Brandgefahr hoch ist – und wie sich die Gefahr in den kommenden Tagen entwickeln wird. mehr Wie gefährlich Totholz sein kann, darüber wird seit Tagen diskutiert. Grundsätzlich kann es aber für den Brandschutz sinnvoll sein. (19.08.2022) mehr Die Nationalparkverwaltung will über den künftigen Brandschutz informieren. Totholz löst Debatte aus. (19.08.2022) mehr Luftaufnahmen zeigen mehrere Explosionsorte. Der Brandort wurde beschlagnahmt, Experten sichern Spuren. (15.08.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 04.09.2022 | 08:00 Uhr