Gepostet heute um 18:00 Uhr Aktualisiert vor 1 Stunde Gürtelrose verursacht normalerweise einen schmerzhaften, juckenden Ausschlag. Bildnachweis: Getty Images Es wäre ein glücklicher Aufenthalt in Spanien anlässlich ihres 60. Geburtstages. Doch die Sommerferien 2019 waren für Franziska Meier (Name geändert) aus einem ganz anderen Grund unvergesslich. Gegen Ende der Reise begann ihre Kopfhaut plötzlich stark zu brennen. „Ich habe mich gefragt, ob ich einen Sonnenbrand habe“, erinnert sich der heute 62-Jährige. Weil er am Tag zuvor viel der Sonne ausgesetzt war. Also dachte sie, es sei nicht so schlimm und ging nicht gleich zum Arzt. Er wartete ein paar Tage im Hotelzimmer. Aber die Symptome wurden schlimmer. Das Fieber ist gekommen. Ein roter, schmerzhafter Ausschlag breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine Augen waren zugeschwollen. Nun machten sich Franziska Meier und ihr Mann große Sorgen und begaben sich ins nächste Krankenhaus. «Die Ärzte sprachen von ‹Zoster-Viren›, was wir zunächst nicht verstanden haben», sagt der gebürtige Innerschweizer. Erst später verstand er: Wir sprachen von Gürtelrose.
Es ist mit dem Herpesvirus verwandt
Herpes zoster ist eine plötzlich auftretende Viruserkrankung, die als Herpes zoster bekannt ist. „Zoster“ bedeutet im Altgriechischen „Ledergürtel“. Sie wird durch das gleiche Virus verursacht wie die Windpocken, in der Schweiz auch als Wildpocken bekannt. Das Virus ist mit den Herpesviren verwandt, die Lippenherpes verursachen. Daher ist es manchmal nicht einfach, Gürtelrose von anderen Hautkrankheiten zu unterscheiden. Die Laboruntersuchung der Blasenflüssigkeit schafft Gewissheit. Die roten Bläschen und Bläschen der Gürtelrose treten oft in Gruppen und auf einer Körperseite auf. Foto: Getty Gürtelrose verursacht normalerweise einen schmerzhaften, juckenden Ausschlag. Rote Pusteln und Bläschen treten in Gruppen auf, meist einseitig auf Brust oder Bauch, aber auch am Hals, seltener im Gesicht oder auf der Kopfhaut. Manchmal fehlt der Ausschlag vollständig. „Oft treten an diesen Stellen schon einige Tage früher Juckreiz, Kribbeln oder brennende Schmerzen auf“, erklärt Bettina Schlagenhauff, Hautärztin in Küssnacht am Rigi.
Vermeiden Sie den Kontakt mit schwangeren Frauen
Die Krankheit ist besonders ansteckend für Menschen, die noch nie Windpocken hatten oder dagegen geimpft wurden. Davon kann man krank werden. Insbesondere Patienten mit Gürtelrose sollten den Kontakt mit schwangeren Frauen vermeiden. Denn Windpocken während der Schwangerschaft sind gefährlich für Mutter und Kind. Die Gürtelrose selbst tritt selten ein zweites Mal auf. Bettina Schlagenhauff (57) ist Dermatologin in Küssnacht SZ und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie. Foto: P.D Das Zoster-Virus ist weit verbreitet: Wer einmal Windpocken hatte, die meist im Kindesalter auftreten, trägt das Virus ein Leben lang mit sich herum. Die Wahrscheinlichkeit, an Gürtelrose zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, da das Immunsystem an Kraft verliert. Es wird angenommen, dass etwa jeder fünfte Mensch später im Leben an Gürtelrose erkrankt. Frauen etwas häufiger. Aufwärtstrend. „Das hat unter anderem mit der steigenden Lebenserwartung zu tun“, sagt Dermatologe Schlagenhauff. „Aber auch mit der zunehmenden Zahl von Menschen, die mit Medikamenten behandelt werden, die das Immunsystem beeinflussen, zum Beispiel aufgrund von Autoimmunerkrankungen, Krebs oder nach einer Organtransplantation.“
Zoster-Viren nisten sich ein
Nach der Erstinfektion mit Windpocken zieht sich das Zoster-Virus in die Nervenwurzeln entlang des Rückenmarks oder der Hirnnerven zurück, wo es lebenslang „schläft“. Normalerweise hält es das Immunsystem in Schach. Wenn diese jedoch nachlässt, werden sie wieder aktiviert. Sie breiten sich über Nervenbahnen aus und verursachen auf ihrem Weg eine Entzündung des betroffenen Nervengewebes. Als Reaktion darauf entwickelt sich ein Hautausschlag, der bei einer Gürtelrose meist einseitig ist. Auslöser können Infektionen, Stress, immunsuppressive Behandlungen oder bösartige Erkrankungen, Sonnenlicht oder auch eine Impfung sein. Zuletzt gab es Fälle von Gürtelrose auch nach Covid-Impfungen. So erging es im Frühjahr vergangenen Jahres auch dem 59-jährigen Thomas Weber (Name geändert). Eine gute Woche nach seiner ersten Impfung zeigten sich am linken Arm die typischen Symptome mit starker Rötung und Blasenbildung, hauptsächlich am Unterarm. “Zuerst dachte ich, ich hätte mich am Grill verbrannt.” Am Tag zuvor machte er eine sonnige Wanderung, wo er ein Feuer gemacht hatte. Auch er vermutete zunächst Rheuma oder Tennisarm als Ursache für das starke Brennen und Jucken. Der Hausarzt wies ihn ab. Es war ganz klar eine Gürtelrose, mit drei Ursachen: Impfung, Sonne und Stress – Thomas Weber war damals wirklich sehr beschäftigt.
- Wenn eine Person zum ersten Mal mit dem Varizella-Zoster-Virus infiziert wird, bekommt sie Windpocken.
- Nach der Heilung nisten sich die Viren in den Nervenknoten des Rückenmarks ein, wo sie jahrzehntelang schlummern können.
- Viren können bei einem geschwächten Immunsystem reaktivieren und Nerven- und Hautentzündungen verursachen.
- Dies führt zu den typischen, einseitigen und schmerzhaften Hautausschlägen, Gürtelrose genannt oder im Volksmund Herpes zoster genannt. Weitere Informationen: bag.admin.ch Dank eines Medikaments, das das Virus stoppt, verschwand der Ausschlag nach etwa zwei Wochen. „Aber die brennenden Schmerzen wurden vor allem nachts schlimmer“, sagt Thomas Weber. Normale Schmerzmittel halfen nicht, also verschrieb der Arzt drei Wochen lang etwas gegen Nervenschmerzen. Das hat geholfen. Die Schmerzen in meinem Arm sind bis heute nicht ganz verschwunden. Sie kommen und gehen. “Aber sie sind erträglich, wenn ich mich gut vor der Sonne schütze.” Zurück in Spanien hatte Franziska Meier große Angst, nicht mehr in die Schweiz zurückkehren zu können. Die Ärzte wollten sie in einer Privatklinik behandeln – was die Krankenkasse nicht bezahlen wollte. Zudem wurde ihr geplanter Rückflug kurzfristig abgesagt. Was zu tun ist? „Am Ende sind wir einfach weggelaufen“, sagt er. Glücklicherweise bot ihnen die Fluggesellschaft schnell einen Ersatzflug an. So kam sie ziemlich „müde“ am Flughafen Kloten an, wo sie sich gleich in die nächste Klinik begab. Sie wurde mit antiviralen Medikamenten und Kortison behandelt, wegen ihrer Augen an einen Dermatologen und auch an einen Augenarzt überwiesen. „Aber die Symptome ließen langsam nach und hielten mindestens ein halbes Jahr an“, berichtet Franziska Meier. Er musste alle paar Tage zum Augenarzt, um den Heilungsfortschritt zu kontrollieren. Denn es drohte Erblindung oder Hirnhautentzündung.
Lokale Symptome
Der Verlauf einer Gürtelrose ist individuell unterschiedlich. Die Krankheit kann oft mild verlaufen, besonders bei jüngeren Menschen, die noch ein gutes Immunsystem haben. „Herpes zoster tritt dann mit nur wenigen Symptomen auf, sodass eine topische Behandlung ausreicht“, sagt Dermatologe Schlagenhauff. „Es ist wichtig, sich in den frühen Tagen mit Gürtelrose zu ‚fangen‘, das erspart viel Leid.“ Bettina Schlagenhauff, Dermatologin Eine frühzeitige Behandlung half Donatus Dörig. Im vergangenen Juli hatte der 55-Jährige plötzlich juckende Stellen am Rücken. Er wartete nicht lange und ging zu einem Dermatologen. Die Diagnose war schnell, ebenso die Behandlung. Mit Tabletten und Salben verschwand der Juckreiz nach zwei Wochen, aber die Flecken sind bis heute geblieben. „Das ist aber nicht nervig“, sagt Dörig. Rückblickend vermutet er, dass es drei Auslöser für seine Gürtelrose gab: geschwollene Füße, Schilddrüsenunterfunktion und die zweite Covid-Impfung, die er gerade bekommen hatte.
Die Haut kann wieder vernarben
„Es ist wichtig, sich die Gürtelrose in den ersten Tagen ‚einzufangen‘, das erspart viele Schmerzen“, sagt Dermatologin Bettina Schlagenhauff. Auf diese Weise kann das Risiko von Komplikationen wie Dauerschmerzen, Narbenbildung, Augen-, Nerven- oder Meningitis reduziert werden. “Das Wichtigste ist, die Ausbreitung des Virus schnell zu stoppen.” Dies kann mit einer antiviralen Behandlung in Tablettenform, in der Regel über sieben Tage, erreicht werden. Zusätzlich gibt es eine topische Behandlung mit zinkhaltigen Lotionen und antiseptischen Wundcremes, um die Bläschen zu trocknen und abzuheilen. „Wenn die Behandlung früh begonnen wird, geht das meist schnell und einfach“, sagt Schlagenhauff. Trotz sofortiger Behandlung können anhaltende, anhaltende Schmerzen bestehen bleiben. Hier kommen regelmäßig Schmerzmittel und Medikamente zum Einsatz, die auf die Nerven wirken. Akupunktur kann manchmal bei Nervenschmerzen (Neuralgie) helfen. Auch der Wirkstoff Capsaicin aus Cayennepfeffer wirkt schmerzlindernd, eingesetzt in Schmerzpflastern oder Cremes oder Salben. Zu Beginn dieser Behandlung nimmt das Brennen für eine Weile zu, lässt dann aber nach. Laut Bettina Schlagenhauff treten anhaltende Schmerzen auch nach einer Gürtelrose immer wieder auf, mindestens jeder Zehnte ist davon betroffen. Dies wird dann als „postherpetische Neuralgie“ bezeichnet.
Für wen ist eine Impfung sinnvoll?
Das BAG empfiehlt die Zoster-Impfung ab dem 50. Lebensjahr für immungeschwächte Personen. Foto: Getty Ab 2017 gibt es auch…